Warum Nainativu?
Infos zur Dorfinsel Nainativu
Die Dorfinsel "Nainativu" liegt mittig von sechs weiteren Inseln im Norden Sri Lankas. Zurzeit leben dort 3.200 Einwohner, mehr als 90% Tamilen (Hindus) und 10% Singhalesen (Christen, Moslems und Buddhisten). Auf den Inseln um Nainativu (Delft Island, Pungudutivu, Velanai, Kayts, Analathivu, Eluvaitivu und Karainagar) leben ca. 30.000 Menschen.
Nainativu ist eine der wichtigsten Pilgerstätten der Hindus und Buddhisten. Jährlich pilgern 80.000 bis 100.000 Menschen nach Nainativu. Sowohl zum Hindu Tempel als auch zu dem Buddha Tempel. Viele Touristen unterschiedlichen Glaubens, besuchen diese Insel zusätzlich.
Es ist eine Insel für Alle
Die Dorfinsel Nainativu kann nur mit Booten oder einer Fähre erreicht werden. Die nächstgrößte Stadt, Jaffna liegt 37 km entfernt. Die Boote fahren täglich nur von 7.00 Uhr bis 18.00 Uhr. Eine Boot- und Busfahrt dauert anderthalb Stunden bis zum Festland (Jaffna) und ist mit hohen Kosten für die Einheimischen verbunden
Aktueller Zustand auf Nainativu
Das Traurige ist, dass Nainativu selbst ein Krankenhaus hat, welches zurzeit außer Betrieb ist oder nur ansatzweise genutzt werden kann. Es fehlen dort bereits die einfache Trinkwasserversorgung, ordentliche Straßen und Medizinische Versorgung. Durch den langjährigen Bürgerkrieg besitzt die Regierung kein Geld für den Wiederaufbau kleiner Dörfer und ihrer Infrastruktur.
Das Krankenhaus wurde 1954 gebaut und 1962 einmal renoviert. Danach fand keine nennenswerte Investition statt. Das Gebäude steht zwar, doch es sind weder Ärzte noch medizinische Ausstattung vorhanden, sodass auch kein Personal gewonnen werden kann.
Was soll ein Arzt ohne Ausrüstung und Medikamente vollbringen?
Die Einwohner müssen bei jeder Krankheit und Verletzung auf die Boote, ca. 30 Minuten mit dem Boot zum nächsten Dorf und von dort aus mit dem Bus ca. 60 Minuten bis zum Krankenhaus fahren.
Wie soll ein schwerkranker Mensch oder eine Schwangere diesen Weg schaffen?
Den Umständen entsprechend ist auch das Leiden in diesem Dorf seit mehreren Jahren größer und größer geworden. Viele Bewohner gehen nicht mehr oder können nicht mehr zum Arzt, weil sie es körperlich oder finanziell nicht schaffen.
Diese Umstände sind für uns hier in Deutschland nicht vorstellbar und unmenschlich. Von dieser Situation ist nicht nur der Patient, sondern auch dessen gesamtes Umfeld betroffen. Einen Arztbesuch können sich die Bewohner meistens finanziell überhaupt nicht leisten und geraten dadurch in Armut. Die Schwerkranken werden in vielen Fällen nicht einem Arzt vorgestellt, weil die Menschen den weiten Weg nicht in Kauf nehmen können.
In dieser medizinischen Situation sind kurze Wege zur ärztlichen Versorgung ein Schlüssel um Leiden zu mindern. Demnach ist ein Krankenhaus vor Ort zwingend notwendig.
Ein Krankenhaus für ALLE!
Für alle bedeutet, egal welcher Religion oder ethnischen Gruppe die Patienten angehören. In diesem Dorf und der Umgebung soll wieder eine menschliche Krankenversorgung ermöglicht werden! Außerdem soll eine Möglichkeit gefunden werden, die medizinische Versorgung nachhaltig zu gewährleisten.
Warum gerade dieses Dorf?
Nainativu ist die Heimatstadt meiner Familie, mit der ich mich nach wie vor sehr verbunden fühle. Seit meiner Kindheit ist es mein größter Traum meinem Heimatland etwas Gutes zu tun. Jetzt sehe ich die Möglichkeit dazu.
Seitdem ich beim Deutschen Roten Kreuz in Warendorf als Rettungssanitäterin arbeite, sehe ich tagtäglich, wie wichtig die medizinische Versorgung für die Menschen ist. Enorm wichtig ist dabei der Faktor Zeit. In Nainativu fehlt es an elementaren Dingen. Es gibt nicht einmal einen vernünftigen Krankenwagen im Dorf, der für Notfälle eingesetzt werden kann.
Mein sehnlichster Wunsch ist es, diese Situation zu ändern. Bis jetzt handelt es sich jediglich um einen großen Willen, denn die finanziellen Mittel kann ich selber nicht aufbringen. Dennoch sehe ich nur eine Chance für die Menschen vor Ort: Ein Neubau eines Krankenhauses.
Mir ist klar, dass es dort andere Verhältnisse und Gegebenheiten sind, aber die oben geschilderte Situation bewirkt hoffentlich einen nachhaltigen Eindruck über die sehr unmenschliche Situation vor Ort.